Mit zehn von 13 Instituten hat die überwiegende Zahl der Immobilienfinanzierer ihr Neuengagement bei Gewerbeobjekten zurückgefahren, berichtet das Investment-Management-Unternehmen Jones Lang LaSalle SE (JLL) in einer Studie.
Das Neugeschäftsvolumen gewerblicher Immobilienfinanzierung ist danach im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 rückläufig: 17,6 Milliarden Euro bedeuten ein um zehn Prozent geringeres Volumen, erläutert JLL. Trotz des Rückgangs des Neugeschäfts seien die Kreditbestände erneut gewachsen und repräsentieren ein Volumen von 257,1 Milliarden Euro, berichten die Experten. Lediglich bei drei Häusern habe sich das Kreditvolumen reduziert, bei zehn Instituten sei es expandiert. Insgesamt sechs Banken verzeichneten dabei ein zweistelliges prozentuales Wachstum.
„Dies dürfte insbesondere dem Produktmangel im favorisierten Core-Segment geschuldet sein. Der unverändert hohe Konkurrenz- und Margendruck führt offenbar nicht dazu, dass pauschal risikoreichere Finanzierungen in die Bücher genommen werden“ so Herz, Team Leader Debt Advisory bei JLL Germany. „Höhere Kreditbestände trotz sinkenden Neugeschäfts sind erneut ein Anzeichen dafür, dass Rückzahlungen aus fälligen Darlehen geringer ausgefallen sind als das akquirierte Neugeschäft.“
Helge Scheunemann, Head of Research bei JLL Germany prognostiziert: „Zumindest für den Rest des Jahres 2018 rechnen wir nicht mit signifikant negativen Auswirkungen der politischen und wirtschaftlichen Risiken auf die Nachfrage nach deutschen Gewerbe- und Wohnimmobilien. Mit rund 73 Milliarden Euro gehen wir bei Gewerbeimmobilien und gewerbliche Wohninvestments von einem Transaktionsvolumen auf Vorjahresniveau aus.“ Auf das Neugeschäft der Immobilienfinanzierung lasse sich die positive Prognose allerdings nicht eins-zu-eins übertragen. Die hohen Regulierungsanforderungen würden das Geschäft zum Teil einschränken.
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